Hochspezialisierte Anwendungen in biologischen und pharmazeutischen Laboratorien erfordern Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bei der Gestaltung von Sicherheitswerkbänken. Dennoch müssen auch individualisierte Geräte den Anforderungen an einen sicheren Betrieb entsprechen. Diese Anforderungen werden durch verschiedene internationale und nationale Normen definiert (z. B. DIN EN 12469, NSF/ANSI 49, DIN 12980). Die dort beschriebenen Standardprüfverfahren berücksichtigen jedoch nicht im Detail den späteren Einsatzbereich und die verschiedenen Tätigkeiten, die innerhalb des Containments durchgeführt werden. So werden beispielsweise störende Auswirkungen auf das Strömungsmuster, wie sie sich durch große Geräte innerhalb des Arbeitsraums ergeben können, nur unzureichend berücksichtigt. Dies kann - vom Nutzer unbemerkt – zu unsicheren Arbeitsbedingungen führen. Eine Lösung für diese unbefriedigende Situation ist die Anpassung des Containments an die sicherheitstechnisch anspruchsvollste Anwendung in Verbindung mit einer koordinierten Prüfung zur Gewährleistung aller erforderlichen Sicherheitsfunktionen.
Der Vortrag gibt einen Überblick, wie Sicherheitswerkbänke erfolgreich an verschiedene Anwendungen angepasst und geprüft werden können. Eine Vergrößerung und bedarfsgerechte Gestaltung des Arbeitsraums erlaubt es, ausreichend Platz für den sicheren Betrieb selbst großer Geräte zu schaffen. Es werden Beispiele gezeigt, bei denen komplexes Equipment in die Arbeitsebene integriert wurde, um sicherheitstechnischen, aber auch ergonomische Ansprüchen zu entsprechen. Als weitere Möglichkeit, Arbeitsabläufe sicher zu gestalten, wird die Kombination der Sicherheitswerkbank mit speziell angepassten Einhausungen, Schleusen oder Transfergeräten vorgestellt.
Zur Illustration einer gelungenen Integration von Laborequipment in eine mikrobiologische Sicherheitswerkbank wird die Entwicklung einer individuellen Lösung für ein führendes deutsches Forschungsinstitut beschrieben. An diesem Projekt soll exemplarisch aufgezeigt werden, wie durch eine Kombination verschiedener konstruktiver Maßnahmen und spezifischer Prüfungen selbst komplexe sicherheitstechnische Anforderungen umgesetzt werden können.