Reinraumtechnik - Energieeffizienz, VDI 2083 Blatt 4.2, Warum eine Norm - es gibt doch Gesetze und Verordnungen?
Die Norm VDI 2083 Blatt 4.1 Reinraumtechnik „Energieeffizienz“
Warum diese Norm, es gibt doch Gesetze, Verordnungen und andere Regelwerke rund um das Energiesparen?
Inhalt dieser Norm: Welche Themen werden spezifisch für den Reinraum behandelt?
- Planungsvorrausetzung
- Lüftungskonzepte/Reinraumkonzepte
- Reduzierter oder Erhaltungsbetrieb
- Energieanalyse, Energiecontrolling
Energieeinsparung in der Lüftungstechnik für den Reinraum
In der Reinraumtechnik werden hohe Anforderungen an die Lüftungstechnik gestellt. In erster Linie steht die Versorgung von speziellen Bereichen und Räumen mit schwebstoffgefilterter Luft und der Abtransport von luftgetragenen Kontaminanten, die das Produkt, den Prozess oder die Umgebung und die Personen im Raum gefährden können. In speziellen Bereichen: Vermeidung von Kreuzkontamination durch die Lüftungstechnik. Zudem werden je nach Anforderung durch das Produkt oder gesetzliche Vorgaben enge Toleranzen für die Raumtemperatur, die relative Feuchte, bzw. den Taupunkt in der Raumluft gestellt. Durch diese Randparameter ergeben sich Luftwechselzahlen in den Räumen und zum Teil Außenluftanteile, die deutlich höher sind als in der üblichen Klimatechnik.
Da die Anlagen aber nicht für die allgemeine Klimatisierung gedacht sind, sondern Prozessklima erzeugen, liegt es nahe, andere Maßstäbe anzusetzen und Energieoptimierung zu vernachlässigen. Häufig spielt auch der Gedanke eine Rolle, das Energieoptimierung Geld kostet und auf lange Sicht nichts spart, da energetisch gut konzipierte Anlagen immer teurer sind als Standardtechnik, die lediglich die gesetzlichen Anforderungen erfüllt. Aufgrund stetig steigender Energiekosten sollten schon mit den ersten Gedanken an einen Reinraum die energetischen Aspekte berücksichtigt werden.
Ziel dieser Norm ist es, Aspekte vom ersten Gedanken bis zur Ausführung zu erarbeiten, die Anlagen nicht nur auf die Notwendigkeiten von Reinräumen reduzieren, obwohl es sich um eine „Prozessklimaanlage - im weitesten Sinne - handelt“. Reinraumklima und Energiesparen sollen sich nicht gegenseitig ausschließen.
Stichpunkte für die energetische Optimierung:
- Benötigter Luftwechsel je nach Betriebszustand
- Wärmerückgewinnung
- Energieerzeugung (Heizen/Kühlen)
- Toleranzen für Temperatur und Feuchte
- Außenluftwechsel
- Dichtheit der Anlage und Räume
- Medientemperaturen für die Luftaufbereitung
- Luftführung
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