Nachhaltigkeit ist heute in allen Bereichen ein wichtiges und bestimmendes Thema. Auch in der Herstellung bio-pharmazeutischer Produkte gibt es Lösungen und Wege, nachhaltiger zu produzieren. Die Implementierung von ganzheitlichen und kontinuierlichen Produktionsprozessen (Integrated Continuous Biomanufacturing – ICB) könnte eine Option sein, die nicht nur die Prozesse nachhaltiger gestaltet, sondern auch allgemein einen Paradigmen-Wechsel in der Branche einleitet.
Im Vergleich mit klassischen Batchprozessen zeichnen sich ICB-Prozesse grundlegend dadurch aus, dass sie gleichen Output bei deutlich kleineren Anlagengrößen erzielen können – und das bei konstant hoher Produktqualität. Somit kann zum Beispiel im Upstream eines Zellkulturprozesses von einer Reduktion der Prozessdimension um den Faktor 20 ausgegangen werden und im Downstream-Prozess sogar noch mehr erwartet werden. Das bedeutet, die Prozessskids von ICB-Anlagen benötigen weniger Platz und weniger Energie und können somit zur nachhaltigen Herstellung von bio-pharmazeutischen Produkten beitragen.
Daher hat Bilfinger Life Science schon 2019 in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien das Projekt end2end gestartet. Ziel ist es, eine ICB-Anlage zu konstruieren, die eine kontinuierliche Herstellung (Integration von Protein-Produktion mit Protein-Aufreinigung) von monoklonalen Antikörpern, einem wichtigen pharmazeutischen Produkt, ermöglicht. Das Herz der Anlage ist eine kontinuierliche Proteinfällung, welche einen real kontinuierlichen Massenstrom ohne Unterbrechung zulässt. Dadurch wird es möglich, das Produkt im Herstellungsprozess genau zu verfolgen und somit klare Batch-Abgrenzungen zu definieren.
Die von Bilfinger Life Science konstruierte Anlage findet sogar in kleinen Laborräumen Platz, kann aber einen Output in Pilotmaßstab generieren. Mit unserem ICB-Konzept bieten wir unseren Kunden eine nachhaltige Alternative zur klassischen Batch-Produktion.