
Der Vortrag gibt einen umfassenden Überblick über zentrale Fragen der Reinstwasseraufbereitung und vereint dabei vier Schwerpunktperspektiven. Der erste Punkt „Einheitliche Wasseraufbereitungsanlage“ geht den Chancen und Risiken einer zentralen Wasseraufbereitung auf den Grund. Im Fokus steht die Frage, ob vereinheitlichte Systeme einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung der Wasserprobleme leisten oder neue Abhängigkeiten und Unsicherheiten entstehen lassen. Dabei wird die Balance zwischen technologischem Fortschritt, ökologischer Verantwortung und Versorgungssicherheit kritisch beleuchtet.
Der daran anschließende Themenblock „Jeder hat Biofilm. Weißt du, wo deiner wächst?“ zeigt, warum moderne mikrobiologische Überwachung unverzichtbar ist. Alte Methoden wie Stichproben-Monitoring stoßen angesichts komplexer Systeme an ihre Grenzen. Mikroorganismen bilden Biofilme, die selbst modernste Desinfektionsverfahren wie Ozon umgehen können. Es werden neue Strategien und Technologien beleuchtet, mit denen sich mikrobiologische Risiken frühzeitig erkennen und nachhaltig kontrollieren lassen – für mehr Sicherheit und Transparenz im Anlagenbetrieb.
Im dritten Teil „Qualität entsteht im Design“ wird dargestellt, wie sich die Anforderungen aus Annex 1 und Annex 15 bereits in der Planungsphase umsetzen lassen. Im Fokus stehen die frühzeitige Integration von Contamination Control Strategy (CCS) in das Anlagendesign sowie die Bedeutung von Factory Acceptance Tests (FAT) für Qualität und Compliance. Diskutiert werden zudem die Herausforderungen kurzer Projektrealisierungsphasen und unzureichender URSen – und wie sich diese proaktiv vermeiden lassen.
Der abschließende Themenblock „Nachhaltigkeit in der Wasseraufbereitung“ zeigt, wo die Branche heute steht und welche Schritte nötig sind, um ökologische Verantwortung mit technischer und regulatorischer Leistungsfähigkeit zu vereinen. Anhand aktueller Entwicklungen werden Energieeffizienz, Materialwahl und Anlagendesign kritisch beleuchtet. Der abschließende Punkt regt dazu an, Nachhaltigkeit nicht als Zukunftsversprechen, sondern als integralen Bestandteil moderner Wasseraufbereitungssysteme zu begreifen.


